15. Evangelische Pfarrkirche – Kirchstraße 4

Robert erinnert sich an seine Taufe und Konfirmation in der Blofelder Kirche:

Die evangelische Pfarrkirche von Blofeld liegt erhöht über dem Hauptstraßenzug des Ortes (Friedberger/Niddaer Straße) und benachbart zu dem ehemaligen Adelshof Niddaer Straße 5-7.

Eine mittelalterliche Kapelle wurde 1749 zu einem barocken Saalbau verändert, der nach einer Wiederherstellung 1869 im Jahre 1902 erweitert wurde. Unter der Leitung des Friedberger Kirchenbaumeisters Hubert Kratz wurde der Saal in westliche Richtung verlängert und der neuen Front auf der Südseite ein Turm von mittelalterlichem Gepräge angefügt.

Als Turmabschluss wurde der bereits bestehende Dachreiter der Kirche entsprechend umgesetzt. Unverkennbar ist, dass bei den Maßnahmen von 1902 eine Baugestalt angestrebt wurde, die ihr Vorbild in einer barockisierten mittelalterlichen Wehrkirche hatte.

Ein tatsächlich noch vorhandener mittelalterlicher Bauabschnitt, die Sakristei auf der Nordseite des Chores, wurde dabei durch einen Neubau ersetzt. 2019/2020 wurde an der Stelle der Sakristei ein Mehrzweckraum errichtet (Sakristei, sanitäre Anlagen, Küchenzeile, Tagungsraum).

Im Innern gehören die Kanzel mit Schalldeckel und die Malereien in den Brüstungsfeldern der West-Empore zur Bauphase von 1749.

Weitere Tafelbilder des 18. Jahrhunderts, die jetzt an den beiden Längswänden angebracht sind, stammen von inzwischen beseitigten Emporenabschnitten. Das Segmentbogendach des Kirchensaals über sichtbaren Gurtbögen geht auf die Erneuerung 1869 zurück. Das Buntglasfenster mit dem Motiv des auferstandenen Christus an der Ostseite und die Apsismalerei stammt aus dem Umbau von 1902.

Das im Hinblick auf die äußere Gesamtgestalt schon angesprochene wehrhafte Motiv erscheint auch in der Zinnenbekrönung des Kirchhofportals am Ende eines vom Gässchen herführenden Stichweges. In Verlängerung dieses Weges auf dem Kirchhof besteht eine Gedenkstätte in Form einer Stele mit Ehrenkreuz für die Blofelder Gefallenen der beiden Weltkriege.