Einführungen zum Blofelder Dialekt (von Robert Stede)

Verehrte Interessierte an Zeitgeschichtlichem in unserem dörflichen Umfeld!

Auch die Blofelder Mundart gehört zu den aussterbenden Kulturgütern und befindet sich hier auf der dunkelroten Liste. Sie wird in gar nicht mehr allzu langer Zeit verschwinden. Leider wird sie allzu oft zu Belustigungszwecken missbraucht. Nur weil ich die Aktion „Blofelder Rundweg“ positiv auch im Sinne der Mundart erachte, habe ich mich zu einer Mitarbeit hieran bereit erklärt.

Ich trete hierbei bewusst nicht in der vermeintlichen Kleidung des Landmannes um die vorige Jahrhundertwende mit Kniebundhose, Leinenhemd, Joppe und Prinz-Heinrich-Mütze oder Batschkappe auf. Dies sollte den Folkloregruppen vorbehalten bleiben.

Mir geht es vielmehr darum, unseren Dialekt, der von denjenigen der Nachbarorte schon abweichen kann, einem interessierten Publikum hier einmal nahe zu bringen. Hierzu wird nicht mehr oft Gelegenheit sein.

Dem Oberhessischen Dialekt eigen ist im Besonderen, dass er selbst verschiedene phonetische Gegebenheiten in einem Laut zwischen den Vokalen „a“ und „o“ (ao oder oa) ausspricht. Gerade dies wird ein Dialektunkundiger nie richtig zustande bringen.

Der Blofelder trägt in seiner Art und Mundart mitteilsam, kurz und prägnant, direkt bis unverblümt vor, er ist kein „Schwätzer“, eher verhalten bis wortkarg, keinesfalls anbiedernd.

Er ist in der Lage, mit nur kurzen Anmerkungen sowohl positive wie auch deutlich negative Meinungen zum Ausdruck zu bringen. So drückt zum Beispiel die Feststellung „do koann mer naut soa“ volle Zustimmung und Anerkennung aus, während die Aussage „do soa eich besser goarnaut dezou“ eine gegenteilige Ansicht und Missfallen zu einer Angelegenheit zum Ausdruck bringt, was auch verstanden wird, ohne dies im Detail ausführen zu müssen.

Den „Charakter zu wahren“ war das Wichtigste. Einmal streiber, immer streiber, notfalls das ganze Leben lang. Man wollte ja kein Labbasch sein, denn jeder wusste alles von jedem. Laut unserem früheren Bürgermeister Schultheis war gerade dies aber auch ein deutliches Problem für Zusammenhalt und Zusammenleben im Ort.

Sich entschuldigen oder gar verzeihen waren eher Charaktereigenschaften der Zuzügler im und nach dem Krieg was aber nur bedingt das Verständnis der Blofelder fand und eher befremdlich bis hin zum Unverständnis empfunden wurde. Hieraus entstanden auch die sehr unschönen Vorurteile mit entsprechendem Vokabular gegenüber diesen Neubürgern.

Bei Abfassung meiner Beiträge in Blofelder Mundart zu den einzelnen Stationen der Blofelder Runde habe ich versucht, dies alles besonders ortstypisch in die Texte einfließen zu lassen. Ebenso konnten persönliche Erinnerungen und auch sehr negative Erfahrungen, auf die ich in meiner langen Zeit als Blofelder von 1950 bis heute gerne verzichtet hätte, nicht außen vor bleiben. Zum besseren Verständnis trage ich die Texte besonders langsam und deutlich vor.

So wünsche ich mir sehr, dass gerade unsere Blofelder Mundart auch künftig einen gebührend geachteten Stellenwert, besonders auch bei unseren jüngeren Mitbürgern, behält.

Ihr Robert Stede

 

Blofelder Geschichte:

 

Streuobstwiesen:

 

Wald- und Forstwirtschaft:

 

Deutschlands dickster Wildkirschenbaum:

 

Landwirtschaftliche Kulturfläche:

 

Sportplatz auf dem Eichelberg und die Hütte:

 

Brunnenhäuschen und Weed:

 

Der Lindenplatz:

 

Scheunen am Weedgraben und Niddaer Straße 13:

 

Fachwerkwohnhaus Niddaer Straße 1:

 

Fachwerkwohnhäuser Niddaer Straße:

 

Dorfbrunnen Niddaer Straße 5:

 

Hofgut Niddaer Straße 5-7:

 

Der Zimmerplatz:

 

Die Kirche:

 

Die Schule:

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